HR Cosmos Idea Space

Schwarz ist das neue Gelb: Der bekannte und beliebte HR Innovation Campus fand am 16. Mai 2024 zum ersten Mal unter dem neuen Namen «Idea Space» und unter dem Brand von HR Cosmos statt.

Rund 100 HR-Interessierte trafen sich zum Ideenaustausch und Networking. Zu Beginn lauschten Sie dem spannenden Inputreferat von Jean-Philippe Hagmann und lernten, warum wir Menschen nach wie vor nicht von der KI ersetzt werden können. Danach ging es über in die interaktiven Barcamp-Sessions.

 

EINDRÜCKE VOM HR COSMOS IDEA SPACE

 

Neuer Name – gleiches Konzept

Esmir Davorovic, Community Leader von HR Cosmos, begrüsste die Teilnehmer:innen zum Event. Dieser fand bereits zum fünften Mal statt, jedoch erstmals unter dem neuen Namen und dem Brand von HR Cosmos statt HR Campus. HR Cosmos ist eine kostenlose Wissensplattform und Community, die über 5000 Mitglieder zählt. Der Austausch von Wissen und Ideen steht hier im Zentrum, daher passt das Eventformat ideal zu HR Comos. Abgesehen vom neuen Namen, blieb das Konzept gleich – sogar das Moderationsduo mit Anja Buser und Felix Anderegg. Ihre persönliche Challenge: Sie durften während ihrer ganzen Moderation die Begriffe «KI/AI» nicht verwenden.
 

Was haben Fragen mit Ideen zu tun?

Der Keynote-Speaker, Jean-Philippe Hagmann, ging in seiner Präsentation auf die rasanten Veränderungen ein und betonte die Bedeutung von Spontanität als wichtige Fähigkeit, die wir neu erlernen müssen. Natürlich wurde auch über den Elefanten im Raum gesprochen – KI. Anhand der Geschichte von Kellin Pelrine, einer klassischen David-gegen-Goliath-Story, verdeutlichte er, dass wir Menschen der KI noch lange überlegen sein werden. Pelrine ist ein Go-Spieler, der 2022 gegen Kata-Go angetreten ist und gewonnen hat. Kata-Go, ein KI-gestütztes Computerprogramm, galt als unbesiegbar, doch Pelrine konnte es ganze 14 von 15 Runden schlagen. Eine Sensation, die in den Medien gar nicht so viel Aufsehen  erregt hat. 

Hagmann erklärte, dass wir als Kinder sehr neugierig waren und viele Fragen gestellt haben. Irgendwann haben wir dann gelernt, eine Antwort zu akzeptieren und diese nicht mehr zu hinterfragen. Eine Idee sei nichts anderes als eine Antwort – allerdings worauf? Wenn man an der Frage arbeite, komme man an andere, neue Antworten und Ideen. Hier liege grosses Potenzial. Pelrine habe sich die Frage gestellt, was Kata-Go nicht weiss. KI könne zwar sehr viel, aber nicht wirklich verstehen. KI sei ein Werkzeug, hinter dem immer Menschen stehen. Beispielsweise kursieren im Internet fantastische Ergebnisse von KI-generierter Bildern. Er meint jedoch, dass nicht jede:r zu diesen Ergebnissen kommen könne, auch wenn wir alle Zugang zu KI haben – das sei Können. Pelrine habe das verstanden und nach Mustern gesucht, wie Kata Go spielt und wie er diese Muster brechen könne. Trotz der Fähigkeiten von KI bleibe der menschliche Einfallsreichtum unverzichtbar. In diesem Zusammenhang erwähnt Hagmann das Wort «Serendipität», was so viel bedeutet wie glücklicher Zufall – man findet etwas, wonach man nicht gesucht hat. Als Beispiel dafür nannte er die Erfindung des Kugelschreibers. Für eine überraschende neue Idee brauche es einen plötzlichen Input von aussen. Dieser Punkt würde im Geschäftsalltag oft unterschätzt, denn die besten Ideen würden nicht in einem Brainstorming kommen, sondern unter der Dusche oder beim Joggen. Eine Gefahr, die der Keynote Speaker bei KI sieht, ist, dass wir immer weniger lesen und schreiben, da KI das alles für uns übernimmt. Doch auch wenn dies der Fall ist, bleiben wir im Lead und geben diesen hoffentlich nicht so schnell ab. 
 

Die Barcamp-Sessions 2024

Nach der Keynote ging es in acht Barcamp-Sessions, die von den Teilnehmenden selbst gewählt wurden. Jede:r konnte frei nach Lust und Laune an den beiden Sessions teilnehmen, die ihn:sie am meisten interessierten. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Digitale Transformation: Neue Entwicklungen sollten schrittweise eingeführt und nicht sofort wie «grüne (unreife) Bananen an alle verteilt» werden. Zudem immer zuerst die Bedürfnisse der Stakeholder analysieren, denn nicht alle mögen Bananen. 
  • Time to hire: Eine lange Bearbeitungszeit ist mitverantwortlich für eine lange time to hire. Um diese zu verbessern sind HR und Führungspersonen gleichermassen gefragt. Als Prozess-Owner sollte das HR den Takt vorgeben.
  • Erfahrungsberichte HR Analytics Projekte: Für kleinere Unternehmen ist die Datenbeschaffung (wie und über welche Tools) der grösste Pain Point. Für grössere Unternehmen ist es die Ideengenerierung von Handlungsmassnahmen bzw. ob diese wirklich am richtigen Punkt ansetzen.
  • HR als Strategiepartner im KMU: Zuerst nach Verbündeten bei Mitarbeitenden und Partnern suchen und danach die Geschäftsleitung überzeugen.
  • New Work und Gesetz: Mitarbeitende sollten über geltende Gesetze intuitiv informiert und Vorgesetzte in die Verantwortung gezogen werden. Das HR kann helfen, Kontrollen einzubauen, ist jedoch kein Polizist.
  • KI & Vielfalt: KI soll sinnstiftend als helfende Hand eingebaut, jedoch den Output stets hinterfragt werden – wir selbst füttern den Algorithmus und somit die Vielfalt der zukünftigen Resultate.
  • Organisationformen im HR: Es ist höchste Zeit, im HR mit agilen Organisationsformen zu experimentieren, sei es auch nur mit einzelnen Elementen davon. Parallel dazu sollte das HR daran arbeiten, die notwendigen Rahmenbedingungen in der Organisation zu schaffen, um agile Arbeitsformen zu ermöglichen.
  • Agile Methoden im HR: Die Anwendung agiler Methoden fördert den Teamgeist, bricht interne Silos auf und führt zu einer effizienteren Zusammenarbeit dank zusätzlicher Transparenz. HR-Teams sollten damit experimentieren, selbst wenn der Rest der Organisation noch anders strukturiert ist.
     

News von der HR Cosmos-Front

Zum Schluss des Events und bevor der leckere Apéro startete, verkündete Esmir Davorovic, auf welche Neuigkeiten sich die HR Cosmos-Community freuen darf. Aktuell wird HR Cosmos sehr stark als Frage-Antwort-Plattform genutzt und lebt von den Personen, die sich aktiv an Diskussionen beteiligen und Antworten geben. Dieser Rahmen soll zukünftig erweitert und das Erlebnis für alle verbessert werden. Eine App, die sich derzeit noch in Entwicklung befindet, soll bessere Austauschmöglichkeiten bieten. In privaten Sub-Communities, die nach relevanten HR-Themen aufgebaut sind, sollen sich die User zukünftig in geschlossenen Gruppen unterhalten können. Weiterhin wird es Webinare und Veranstaltungen wie den Idea Space für die HR Cosmos-Community geben.

Wir sind dankbar für eine so aktive Community und freuen uns darauf, diese weiter auszubauen – damit die Ideen und Innovationen im HR wachsen und gedeihen können.


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