20. März 2025

Wie mit sensibler Teamdynamik umgehen?

Grüezi Mitenand

Wir stossen aktuell in einem unserer Teams auf eine Herausforderung, und hoffen, hier vielleicht den einen oder anderen Tipp zu bekommen.

Situation:

Das betroffene Team besteht überwiegend aus jungen Mitarbeitenden (19–25 Jahre). Grundsätzlich ist die Stimmung in der Firma (25 Mitarbeitende) gut, gleichzeitig merken wir immer wieder Spannungen – oft ausgelöst durch Kleinigkeiten, die sich innerhalb des Teams schnell hochschaukeln und dann als persönliche Kritik empfunden werden.

Ein Beispiel:

Wir haben intern – wertschätzend und bewusst allgemein gehalten – darauf hingewiesen, dass die bezahlten Pausen oft überzogen werden und der Austausch über private Themen manchmal überhandnimmt. Ziel war, auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Lockerheit und Produktivität hinzuweisen. Obwohl wir niemanden direkt angesprochen haben, wurde die Nachricht in dem betreffenden Team sehr emotional diskutiert und rein auf sich selbst bezogen interpretiert. In der Folge wollten die Mitarbeitenden sogar private Gespräche nur noch digital führen – was natürlich nicht unsere Absicht war.

Was uns zusätzlich irritiert:

In anonymen Mitarbeitendenbefragungen erhalten wir fast durchweg positives Feedback. Gleichzeitig kommt es im Alltag immer wieder zu Unstimmigkeiten oder unterschwelliger Unzufriedenheit – jedoch, ohne dass diese Themen offen an uns herangetragen werden.

Unser Dilemma:
Wie können wir als HR oder Führungskräfte kritische Hinweise kommunizieren, ohne dass sie gleich als Angriff empfunden werden. Wir bilden uns ein, ein sehr liberales, vertrauensvolles Arbeitsumfeld zu bieten mit vielen Freiheiten und Benefits. Wir sind für einige der Personen aber auch der bisher erste Arbeitgeber, sodass vereinzelt wohl auch Vergleichswerte fehlen.

Habt ihr ähnliche Situationen erlebt? Wie schafft ihr es, eine Feedbackkultur zu fördern, in der Hinweise konstruktiv aufgenommen werden und sich Teams nicht in (kleinen) Problemen verlieren?

Ich freue mich sehr über eure Rückmeldungen und Erfahrungen!

3 Antworten

Wenn genügend Zeit vorhanden ist, oft die Pausen zu überdehnen, häufig während der Arbeitszeit Privates zu erledigen oder zu besprechen, egal ob analog oder digital, und sich in (kleinen) Problemen zu verlieren, tönt das danach, als wären die jungen Leute möglicherweise etwas unterfordert - zumindest von der Arbeit. Erfahrungsgemäss finden diese Dinge kaum statt, w...

Ronald B.
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Mir fallen da spontan einigen Ansätze ein, aber nicht die ultimative Lösung dafür.

Ich kenne die Herausforderung selbst, dass Menschen - gerade in jüngeren Jahren - oftmals Mühe haben, mit nur dem Ansatz von möglicher Kritik umzugehen. Oftmals weisst das auf extreme Unsicherheit mit hin.

Unter dieser Prämisse fallen mir zwei Dinge ein, die gar nicht entweder-oder sondern vielleicht beides sind.

  1. Interne Entwicklung der Mitarbeitenden unterstützen, um Umgang mit Spannungen gezielter zu ermöglichen. Dabei meine ich nicht, ein paar Ich-Botschaften lernen, sondern vielmehr einige grundlegenden Thematiken, ggfs. auch als Teamprozess.
    Wir bieten hierzu ein begleitetes, digitales Entwicklungsprogramm an:
    https://me-and-me.ch/konfliktmanagement-neu-verstehen/
  2. Das Thema - ggfs. in diesem Kontext - auch s...
Ralf M.
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Jüngere Mitarbeitende nehmen Kritik oft persönlich, weil sie Feedback aus Schule oder Ausbildung als Bewertung kennen. Zwischen Sachebene und Beziehungsebene zu unterscheiden fällt ihnen daher manchmal schwer.

Ich machte gute Erfahrungen mit folgen Ansätzen:

Kurze persönliche Team-Check-ins: Eine 5-minütige Besprechung mit dem Team ( „gemeinsam“ als Team agieren, die Reflexion und die Fehlerkultur stärken als Einheit)

Storytelling nutzen:

“In vielen Teams passiert es, dass sich Pausen schleichend ausdehnen. Wie können wir das gemeinsam steuern?” → So nimmt man das Thema aus der persönlichen Ebene heraus.

Mikro-Workshops zur ...

Stefanie A.
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